"Gutes Essen ist Lebensqualität"

Im Interview verrät uns Johann Lafer, wann er auf Tiefkühlkost zurückgreift, was in seiner Truhe nicht fehlen darf und für welches Eis er dahinschmelzen würde.


Herr Lafer, Sie sind ja nicht nur Genussberater von  eismann, sondern haben auch darüber hinaus einen vollen Terminkalender. Wie schaffen Sie es, sich bei so viel Arbeit etwas Entspannung und Ruhe zu gönnen?   

Ich habe ein paar Rituale. Ich starte jeden Tag mit einem ausgewogenen Frühstück und einer Tasse Kamillentee mit Honig. Das ist für mich eine Grundvoraussetzung, um mich wohl zu fühlen. Genauso wichtig ist das gemeinsame Abendessen. Auch in meinen Restaurants gab es immer um 17 Uhr Personalessen. Ich habe immer zu meinen Küchenchefs gesagt: Wie soll ein Kellner dem Gast etwas schmackhaft machen, wenn er selber nichts gegessen hat oder wenn er selber nicht zufrieden ist?  

Essen ist mehr als nur Ernährung, gutes Essen gemeinsam mit der Familie bedeutet für mich Lebensqualität. Und was ist essentiell im Leben? Liebe, Essen und die Mitmenschen.   

 

Was liegt eigentlich bei Johann Lafer in der Tiefkühltruhe? Oder machen Sie in der Küche alles selbst?  

Wer das tut, ist für mich der Held der Gegenwart. Aber sind wir mal ehrlich: In unserem modernen Lebensalltag und bei den heutigen Anforderungen ist das meistens kaum noch möglich.  

Bei mir in der Truhe sind immer diverse Eiscremes, Brot, Brötchen und natürlich Lebensmittel wie Gemüse, Ravioli, Gnocchi, Maultaschen oder ähnliches. Wenn es dann mal schnell gehen muss, nehme ich meinen eigenen Fond und da kommen dann Maultaschen rein, die ich vielleicht vorher noch kurz angebraten habe. Dazu etwas tiefgekühltes Suppengemüse - schon habe ich schnell und gut gegessen.    

Neue Rezepte von Johann Lafer

Kommt bei Ihnen  auch mal eine Tiefkühlpizza auf den Tisch?   

Na klar, selbstverständlich. Aber Tiefkühlpizza ist nicht gleich Tiefkühlpizza, da gibt es große Qualitätsunterschiede. Um den Unterschied zu erkennen und zu schmecken, ist eine gewisse Erfahrung mit gutem Essen erforderlich. Geschmack ist nicht angeboren, sondern wir erlernen ihn. Wenn ich immer nur fertige Tomatensauce esse, weiß ich nicht, wie eine selbst gemachte schmeckt.  

Bei eismann fällt mir zum Beispiel der Flammkuchen ein. Als Koch weiß ich natürlich, wie ich dieses Gericht selber herstellen kann. Wenn ich aber zum Ergebnis komme, dass mein selbst gemachter Flammkuchen nicht besser schmeckt: Warum sollte ich dann keinen kaufen?   

 

Jetzt im Sommer interessiert uns natürlich noch abschließend:  Für welches Eis würden Sie  dahinschmelzen?    

Es gibt viele tolle neue und kreative Eissorten, aber auf dem Gebiet bin ich persönlich ein absoluter Fan der Klassiker. Zu richtig gutem Vanille- oder Erdbeer-Eis kann ich nur schwer “Nein” sagen. Eine gebratene Banane mit Vanille-Eis und Schokosauce ist zwar old-fashioned, aber - tut mir leid (lacht) - es schmeckt mir immer noch hervorragend.