5 Fragen zu Ingwer in der Schwangerschaft

Ob Ingwer-Shots oder Tee mit frischem Ingwer – die scharfe Wurzel mit ihrem zitronig-frischen Aroma ist auch hierzulande äußerst beliebt. Kaum ein Supermarkt, in dem keine Produkte mit Ingwer stehen. Die frischen Knollen geben viele gern auch als Gewürz in indische oder asiatische Gerichte. Allerdings bestehen auch Unsicherheiten, ob die Ingwerwurzel in der Schwangerschaft wirklich gesund ist – oder womöglich gefährlich sein kann. Die Wurzel soll Schwangerschaftsübelkeit bekämpfen, gleichzeitig aber auch Wehen auslösen.

Was ist an den Behauptungen dran? Wir beantworten die fünf wichtigsten Fragen rund um Ingwer in der Schwangerschaft. Zum Schluss geben wir Dir noch ein Rezept für Ingwertee.

 


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1. Wie ist die Wirkung von Ingwer?

Ingwer gehört zu den ältesten Heil- und Gewürzpflanzen und wird sowohl in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als auch in der indischen Heilkunst Ayurveda seit Jahrhunderten geschätzt. Seinen besonderen Geschmack verdankt die Ingwerwurzel ihrem ätherischen Öl, das eine Reihe wertvoller Inhaltsstoffe enthält. Sein Hauptbestandteil ist Zingiberen, die Inhaltsstoffe Gingerol und Shogaol sorgen für die feurige Schärfe.

Die ätherischen Öle des Ingwers sollen gegen Reiseübelkeit und Erbrechen wirken, wie zahlreiche Studien bescheinigen. Das natürliche Anti-Übelkeits-Mittel Ingwer hat im Gegensatz zu synthetischen Medikamenten keine Nebenwirkungen wie Müdigkeit. Am bekanntesten ist die Verwendung von Ingwer gegen Übelkeit, aber Ingwer werden noch weitere positive Effekte nachgesagt: 

  • Linderung von Gelenkbeschwerden
  • Verkürzung von Migräneattacken
  • Verbesserung des Cholesterinspiegels
  • Blutdrucksenkend
  • Entzündungshemmend
  • Stärkung des Immunsystems
  • Vitalisierende Wirkung

2. Ist Ingwer in der Schwangerschaft gefährlich?

Es heißt oft, die scharfe Wurzel könne aufgrund ihrer durchblutungsfördernden Eigenschaften vorzeitige Wehen auslösen. Allerdings fehlt für diese Behauptung der wissenschaftliche Nachweis. Weil viele Schwangere sich Gedanken um ihre Gesundheit und die ihres Babys machen, hat das Berliner Universitätsklinikum Charité dazu den Infoservice Embryotox eingerichtet. Zum Thema Ingwer heißt es dort: ”Ingwer kann in allen Phasen der Schwangerschaft in üblicher Dosierung eingenommen werden." Mehrere klinische Studien hätten keinen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für vorzeitige Wehen oder Fehlbildungen ergeben. 

Eine Tagesdosis von etwa 1 bis 1,5 Gramm Ingwerpulver gilt als unbedenklich. Wer lieber frischen Ingwer benutzt, kann sich diese Faustregel merken: Fünf Gramm geriebener Ingwer entsprechen circa der Menge von 1,5 Gramm Ingwerpulver.

3. Hilft Ingwer gegen Schwangerschaftsübelkeit?

Ärzte und Ärztinnen ordnen Übelkeit und Erbrechen als schwangerschaftsbedingt ein, wenn die Beschwerden vor der 16. Schwangerschaftswoche beginnen und andere Ursachen ausgeschlossen sind. Die leichteren Formen und ihre Symptome verschwinden glücklicherweise in 90 Prozent der Fälle bis zur 20. Woche der Schwangerschaft. Im dritten Trimester (27.-40. Woche) kommt es kaum noch zu einer morgendlichen Schwangerschaftsübelkeit. 

In der Naturheilkunde gilt Ingwer als bewährtes Mittel gegen Schwangerschaftsübelkeit ohne schädliche Nebenwirkungen. Auch der Infoservice Embryotox des Berliner Universitätsklinikums Charité bescheinigt, dass Ingwer die Übelkeit zu reduzieren scheint. Du kannst Ingwer als Pulver oder Kapsel einnehmen, frischen Ingwer kauen oder dir einen Ingwertee bereiten

4. Wann solltest du auf Ingwer in der Schwangerschaft verzichten?

Selbst wenn das Gewürz als “Superknolle” gilt, gibt es doch Einschränkungen für den Verzehr. Einige Untersuchungen legen nahe, dass höhere Dosen von Ingwer möglicherweise das Blutungsrisiko erhöhen. Zur Sicherheit sollten Frauen, die unter Gerinnungsstörungen leiden oder bei denen in der Schwangerschaft Blutungen auftreten, auf Ingwer verzichten. Falls du dir unsicher bist, frage deine Frauenärztin oder deine Hebamme um Rat.

 

5. Woher kommt Ingwer?

Die scharfe Knolle stammt ursprünglich aus dem südasiatischen Raum. Botanisch gesehen ist die Ingwerknolle gar keine Knolle, sondern der Wurzelstock (Rhizom) der Pflanze.

Im Handel sind sowohl frische Knollen als auch Ingwerpulver erhältlich. Frischer Ingwer wird meist aus China, Indien oder Südamerika importiert. Es gibt mittlerweile auch Ingwer aus heimischem Anbau, der in der Regel aber etwas teurer ist.

Ingwer in der Küche

Frische Knollen erkennst du an ihrer festen und glatten Schale. Falls die Knolle schon etwas verschrumpelt oder trocken wirkt, solltest du die Finger davon lassen. Wenn es sich um keinen Bio-Ingwer handelt, solltest du die Schale mit einem scharfen Messer oder einem Sparschäler entfernen. Einige kratzen auch die Schale mit einer Löffelkante ab. Es empfiehlt sich, Ingwer stets kurz vor dem Verzehr zu verarbeiten. Du kannst ihn in Scheiben schneiden, würfeln oder mit einer Ingwerreibe fein zerkleinern.

Rezept für Ingwertee

Ingwerwasser wird in der ayurvedischen Heilkunde zur Anregung der Verdauung und zur Stärkung der Lebenskraft (Agni) eingesetzt. Es ist wohlschmeckend und bekömmlich.

Zutaten:

  • 2 Scheiben frischer Ingwer (bis zu 5 Gramm)
  • 1,5 Liter Wasser

Zubereitung:

Wasser mit dem Ingwer in einen Topf geben und 10 Minuten köcheln lassen. In eine Thermoskanne abfüllen und über den Vormittag verteilt trinken. Nach Geschmack kannst Du dem Ingwerwasser noch etwas Honig, fünf Pfefferkörner oder fünf grüne Kardamomkapseln hinzufügen. 

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Quellen:

  • National Library of Medicine: Ginger on Human Health: Anti-Oxidative and Anti-Inflammatory Effects of Ginger in Health and Physical Activity: Review of Current Evidence (2020)
    pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3665023/ (zuletzt aufgerufen März 2025)

 

Zur Entstehung dieses Artikels:
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